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Exotische Traktoren

Fendt Dieselross G25

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Fendt Dieselross G 25
Motor Deutz Typ D7466, Bauart GF 2 M115
2 Zylinder
Hubraum 3.979 ccm
Drehzal         1.500 Upm
Verbrauch       Je PS /Std, 1kg Holz bei etwa 20% Feuchtigkeit
Kühlung         Rohrkühler mit Ventilator und Wasserpumpe
Generator       Block - Einheitsgenerator EG 60
Getriebe        4 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang
Höchstgeschw. 19 km/h
 
Gewicht         2230Kg
Länge           3410 mm
Breite          1520 mm
Wendekreis Radius ca. 4m        sehr unhandlich
Höhe            1600mm


Alexander Danner
 
Holzgasbetriebene Verbrennungsmotoren
 
Geschichte: Schon vor Jahrtausenden hatten die Köhler beim Gewinnen von Holzkohle aus Holz unbewusst Holzgas hergestellt.
Man wusste damals aber noch nichts mit dem Gas anzufangen. 1810 kam man auf die Idee Strassen und Wohnungen mittels
Gasbeleuchtung zu erhellen. Somit wurden zum ersten mal in den großen Städten riesige Leuchtgasanlagen gebaut und bewusst 
Holzgas hergestellt. Dieses wurde über ein Leitungsnetz in der ganzen Stadt verteilt.
1810 kamen Lenoir und Otto auf die Idee Gasmotoren auch mit diesem Gas zu betreiben, was ihnen auch relativ gut gelang.
Die Gasmotoren wurden schnell weiterentwickelt und immer leistungsfähiger. Um die Jahrhundertwende baute man schon
Gasmotoren zwischen 1 und 3000PS. Das Problem war nur die Abhängigkeit von der Gasleitung, da Gasanstalten nur in Großstädten
betrieben wurden.
Diesem Problem wandte sich 1880 der Engländer Dawson zu, der in den 80er Jahren die ersten kleinen Gaserzeugungsanlagen für
feste Brennstoffe baute. Mit diesen Anlagen konnte man dann die Motoren an Ort und Stelle mit Gas aus Anthrazit und Koks
versorgen. Dies kleinen Gasanlagen gewannen sehr schnell an Beliebtheit. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden sie aber auch genauso schnell wieder von den immer kleiner und billiger werdenden Benzinmotoren und besonders von Elektromotoren verdrängt.
Mit der Entwicklung der immer kleiner, leichter und leistungsfähiger werdenden Gasanlagen experimentierte man Anfang des
19. Jahrhunderts an holzgasbetriebenen Kraftfahrzeugen herum. Schon 1905 begann der Franzose Cazes ein Lastwagenfahrgestell
mit einer Holzgasanlage auszustatten. !908 war er dann soweit und stellte seinen Lastwagen der Öffentlichkeit vor.
Es handelte sich hier um einen Zweizylindermotor mit 20PS, der den Wagen auf 10 -12 KM/h beschleunigte. Bis Ende der 20er Jahre wurde die Holzgasgenerator-Idee hauptsächlich in Frankreich weiterverfolgt, da man in den französischen Kolonien Kraftfahrzeuge
ohne Einfuhr von Kraftstoffen betreiben wollte.
Erst mit dem Machtwechsel in Deutschland wurde ab 1933 die Entwicklung der Holzgastechnik weitergetrieben. 1935 fand die erste Alpenwertungsfahrt  mit "Eratzbrennstoffen" statt, wo ein 5 To. VOMAG Lkw die 2000 KM lange Strecke mit bis zu 28% Steigungen
ohne Störungen bewältigte.
Ab 1935 bekam jedes Fahrzeug einen Umbauzuschuss von 600 RM und eine erhebliche Steuerermäßigung, was zur Folge hatte, dass
Ende des Jahres bereits ca. 1500 Generatorgasfahrzeuge über die Strassen Deutschlands rollten. Im Sommer des selben Jahres
wurde auf Wunsch des Reichsverkehrs- und Reichskriegsministers eine Versuchsfahrt mit 46 LKW durchgeführt wobei sie die Strecke Berlin - Freiburg - Nürburgring - Berlin mehrmals durchfuhren. Einzelne Fahrzeuge legten dabei bis zu 16400 KM ohne Störung zurück, was die Zuverlässigkeit der Anlagen bewies.
 
Mit Beginn des 2. Weltkrieges 1939  als jeder Liter Kraftstoff als kriegswichtig galt setzte sich der Holzvergaser zwangsweise durch.
1941 wurde kaum noch ein Fahrzeug ohne Gaserzeuger produziert, egal ob Diesellok oder Schiff. Nichts war mehr von der Umrüstung sicher. In Italien wurde sogar schon ein 85 PS Sportflugzeug mit Holzgas betrieben, welches die ersten Probeflüge ohne Komplikationen absolvierte. Im Herbst 1941 waren in Deutschland 10.000 Arbeiter in Generatorfabriken und Umbauwerkstätten tätig.
Der Holzgaserboom verebbte erst Anfang der 50er Jahre als wieder genügend Diesel und Benzin aus den Zapfsäulen Floß.
 
 
Was sich in einem Gasgenerator abspielt:
 
Bei einer Neubefüllung wird der Kessel mit 1/3 Holzkohle und mit 2/3 Tankholz befüllt. Das Tankholz sollte die Masse 4 x 5 x 8 cm
haben.
Nachdem die Holzkohle mittels eines Gebläses angefacht wurde, wird durch die Erwärmung dem Tankholz die Restfeuchte entzogen.
Ab 280°C scheiden sich Teer und Kohlenwasserstoff ab und die Holzkohlebildung setzt ein. Dabei wird Wärme frei und bei 700°C ist
dann ie Holzkohlebildung beendet. An der Herdoberkante gelangt die Holzkohle mit der durch Düsen einströmenden Luft in Berührung wobei einströmenden Luft in Berührung wobei Kohlenoxyd und Kohlensäure entsteht. Dabei entstehen im Herd Temperaturen von ca. 1200°C. Durch die Abströmvergasung gelangen Kohlensäure, Wasserdampf, Essigsäure und Teer an die glühende Holzkohle, wo dann durch die Zersetzung das brennbare Gas entsteht.
Das Generatorgas ist wegen seines hohen Staubgehaltes, seiner hohen Temperatur und dem als Dampf enthaltenen Wasser für die
motorische Verbrennung noch nicht geeignet. Es muss zuerst gereinigt und gekühlt werden. Anschließend wird es im Gas - Luftmischer zu etwa gleiche Teilen mit Zusatzluft vermischt und im Motor verbrannt.
 
Geschichte:
 
1810        wurden die ersten Leuchtgasgeneratoren gebaut um Strassen und Wohnungen zu erhellen.
 
1860        Lenoir und Otto betrieben die ersten Motoren mit Gas.
                Problem: Abhängigkeit von der Gasleitung
 
1880        Der Engländer Dawson baute die ersten kleinen mobilen Gaserzeugungs-Anlangen
 
1905        Der Franzose Cazes baute den ersten holzgasbetriebenen Lastwagen
 
 
1923        Starker Aufschwung der Holzgasanlagen in Deutschland
 
1935         Zuschüsse und Steuerermäßigung für Holzgasfahrzeuge. In Deutschland sind ca., 1500 Fahrzeuge in Betrieb
 
1941        Fast jedes Fahrzeug wurde mit Gasgenerator ausgeliefert. 10.000 Arbeiter sind in Generatorfabriken beschäftigt.          
                 1. holzgasbetriebenes Flugzeug in Italien
 
1950        Starker Rückgang der Holzgasfahrzeuge
 
 
Information:
 
Beim Erhitzen von 100kg Holz auf 400°C. entsteht:
35 kg Holzkohle
25 kg Wasser
10kg Kohlensäure
  4 kg Kohlenoxyd
  6kg Essigsäure
18kg Teer
1,5 Kg Methylalkohol
 
Umweltbelastung:
 
Das Generatorgas besteht aus:
23% Kohlenoxyd
18% Wasserstoff
10% Kohlensäure
47% Stickstoff
2% Methan
 
Verbrauch an Tankholz:
 
Pro PS pro Stunde musste mit gut 1Kg  lufttrockenes Tankholz gerechnet werden.
Ein 3000 PS starker Gasmotor hätte pro Stunde einen Verbrauch  von 3 Tonnen Tankholz.

(c) 2005 Vorglüh-IG Engelschoff